Experte: EU sollte sich am ASEAN-Plan für Innovation ein Beispiel nehmen

GTEC-CEO Karlheinz Zuerl: „Der ASEAN Plan of Action on Science, Technology and Innovation wäre eine hervorragende Blaupause für die EU, um die Innovationskraft Europas zu stärken.“

Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC)

Der ASEAN Plan of Action on Science, Technology and Innovation, kurz APASTI, ist eine hervorragende Blaupause für Europa“, rät der Asien-Experte Karlheinz Zuerl, CEO der German Technology & Engineering Corporation (GTEC). Der bereits 2016 ins Leben gerufene Plan, der noch bis 2025 läuft, stellt einen koordinierten Ansatz für die Entwicklung von Regularien und Marktmechanismen über die ASEAN-Staaten hinweg dar, urteilt der GTEC-Chef. Zur ASEAN-Gruppe gehören Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.

„Eine vergleichbare koordinierte Planung über die EU-Länder hinweg könnte die wissenschaftliche und technologische Entwicklung und vor allem die Innovationskraft Europas wieder stärken“, sagt Karlheinz Zuerl. Er hält die EU und ASEAN bezüglich einer abgestimmten Technologieförderung für vergleichbar: „Die unterschiedlichen Länder stehen einerseits im Wettbewerb miteinander und haben andererseits gemeinsame Ziele.“

Der ASEAN Plan of Action on Science, Technology and Innovation (APASTI) zielt darauf ab, die regionale Zusammenarbeit zu stärken, Ressourcen zu bündeln und die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsstaaten auf dem globalen Markt zu erhöhen. Mit einem besonderen Fokus auf nachhaltige Entwicklung und digitale Innovationen, ist der APASTI auch als Reaktion auf die globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Energieversorgung und Gesundheitsrisiken zu sehen. „Im Kern geht es dabei um eine integrative Wachstumsstrategie, die allen Mitgliedsstaaten zugutekommt und gleichzeitig die wirtschaftliche Integration fördert“, erklärt Karlheinz Zuerl. Dabei spielt neben der Förderung des wissenschaftlichen Austauschs vor allem die Unterstützung junger Wissenschaftler und Technologie-Startups eine wesentliche Rolle.

APASTI und EU Horizont im Vergleich

Beim Vergleich mit der EU-Forschungsinitiative Horizont fallen nach Analyse von Karlheinz Zuerl zwei wesentliche Unterschiede auf. Erstens zielt Horizont vor allem auf die Wissenschaftsförderung mit einem Schwerpunkt auf der Spitzenforschung, während APASTI den Schwerpunkt auf die Unterstützung der Technologieentwicklung in der Wirtschaft legt. Zweitens ist APASTI strikt auf die Förderung der ASEAN-Gemeinschaft ausgerichtet, während Horizont eine globale Perspektive mit einem starken Schwerpunkt bei grenzüberschreitenden Kooperationen inklusive Partnerschaften außerhalb der EU, setzt.

Dazu Karlheinz Zuerl: „Die Fokussierung auf die Förderung der eigenen Ressourcen würde der EU sicherlich auch guttun, um bei Schlüsseltechnologien wie etwa Künstlicher Intelligenz weltweit doch noch den Anschluss zu finden. Und die viel stärkere Einbeziehung der Unternehmenswelt in die Technologieförderung wäre ebenfalls ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

Computing-Ressourcen für Startups

Als besonders gelungenes Beispiel lobt der GTEC-Chef die Initiative Shared ASEAN High Performance Computing (HPC) Facility. Hierbei werden der Wirtschaft Rechnerressourcen zur Verfügung gestellt, um datenintensive Herausforderungen zu bewältigen. „So kommen Startups an Computingpower, die sie sich selbst nicht leisten könnten, aber eben benötigen, um erfolgreich zu sein“, erläutert Karlheinz Zuerl.

Der Asien-Experte erklärt: „Europäische Unternehmen, die in den ASEAN-Staaten oder auch in China expandieren wollen, finden dort gute Voraussetzungen vor. Die Energie- und Transportkosten sind niedrig, die soziale Infrastruktur von Schulen bis Krankenhäusern ist gut, das Bildungsniveau der heimischen Fachkräfte wird immer besser. Natürlich lassen sich nicht alle Konzepte einfach so aus Europa nach Asien übertragen. Aber Unternehmen, die es verstehen, sich die dortigen Angebote etwa im Rahmen des ASEAN Plan of Action on Science, Technology and Innovation zunutze zu machen, dürfen große geschäftliche Erfolge erwarten.“

große geschäftliche Erfolge erwarten

GTEC (https://gtec.asia) hilft westlichen Unternehmen, Herausforderungen in Asien zu bewältigen. Der Schwer­punkt liegt dabei auf der Geschäftsentwicklung, dem Auf- und Ausbau von Niederlassungen und Produktions­stätten, sowie Sanierungs- und Turnaround-Maßnahmen, um Firmen in kritischen Phasen wieder in die Gewinn­zone zu bringen. Unter der Leitung von CEO Karlheinz Zuerl ist ein Team von Beratern, Experten und Interim Managern aktiv, das im Bedarfsfall beim Kunden vor Ort zum Einsatz kommt. Der Chef selbst steht für Aufgaben als Interim General Manager und für Executive Consulting zur Verfügung. Auf der Referenzliste von GTEC stehen Konzerne wie bspw. Atreus, BMW, Bosch, General Motors und Siemens, große Mittelständler wie Hella, Schaeffler, Valeo und ZF sowie kleinere Mittel­ständler, die wenig bekannt sind, aber umso erfolgreicher in Asien agieren.

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Eine Kostenkalkulation für den Messebesuch der CIMT in Beijing spaßig erzählt

China-Experte Karlheinz Zuerl fährt nach 30 Jahren wieder mal mit dem Schlafwagen, um Geld zu sparen. Rentiert sich seine Bahnfahrt in China?

KarlheinzZUERL
Karlheinz Zuerl is one of the most prominent consultants and interim managers for production, purchasing and sales in Asia.

Ein Flug mit China Eastern in der zweiten Klasse von Shanghai nach Beijing – Flugdauer ca. 2,5 Stunden – kostet ca. 2200 RMB. Fährt man mit dem Schnellzug in der zweiten Klasse, zahlt man nur etwa 660 RMB, Reisezeit ca. 4,5 Stunden. Die Übernachtung im Marriott NorthEast kostet während der Messezeit ca. 1250 RMB.

„Da liegt es doch näher, den modernen Schlafwagen zu nehmen. Der bringt mich in 12 Stunden über Nacht für 512 RMB ans Ziel – in der ersten Klasse“, dachte sich der China-Experte Karlheinz Zuerl, Mitglied bei der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council und Autor der Fachbücher „Management in China“ und „Effective Cost Cutting in Asia“. Doch er sollte eine Überraschung erleben. Hier erzählt er von seinem Erlebnis.

„Nach dem Meeting bringt mich Justins Chauffeurin mit dem Firmenauto zum Bahnhof. Von dort aus soll es mit dem Schlafwagen nach Beijing zur „China International Machine Tool Show“ gehen. Fahrtdauer 12 Stunden. Ankunft morgen früh um 9.24 Uhr.

Mein letztes Mal in einem chinesischen Schlafwagen ist ca. 30 Jahre her. 1993 fuhr ich mit der dritten Klasse von Beijing nach Hefei, Dauer 16 Stunden. Geplant war eine komfortable Fahrt in der zweiten Klasse. Das Missverständnis kam aber so zustande: Damals durften Ausländer selbst keine Tickets kaufen. Meine Käuferin war keine geringere als die Frau des Kultusministers der Anhui-Province, wo ich hinfahren wollte. Der Ticket-Umtausch kostete Geld, das ich ihr nicht geben konnte, da ich es nicht wusste. Also buchte sie vom verfügbaren Geld eine Klasse niedriger.

In dieser niedrigsten Klasse traf ich viele Reisende mit schnatternden Enten und anderen lebenden Tieren. Die meisten Fahrgäste hatten noch nie einen Ausländer gesehen. Ich war die Attraktion im Zug.

Alle kamen zu mir, betasteten mein Gesicht mit der großen Nase – ob die wohl echt war? Jetzt konnte ich mein Chinesisch gut gebrauchen, niemand sprach Englisch. An Schlaf war nicht zu denken, denn ich hörte das Rattern und Pfeifen des Zuges. Ich lag mit fünf anderen Männern im Abteil, die alle schnarchten. Jede Station ein Kommen und Gehen. Wie damals in Deutschland auch, sah man auf der Toilette beim Öffnen der Klappe die Bahnschwellen vorbeisausen.

Aus dieser Erfahrung heraus buchte ich jetzt die erste Klasse, um mich erholen zu können, und erlebte wieder eine Überraschung.

Wie damals kommt man auch heute nur mit dem grünen Ticket zum Bahngleis. Im Vergleich: zum Hochgeschwindigkeitszug nur mit gescanntem Reisepass. Ein Ticket wird hier nicht mehr benötigt, da der Sitzplatz bereits auf der 12306-App ersichtlich ist.

Der D-Zug hat eine Schnellzug-Schnauze mit gutem Cw-Wert und spart somit Energie. Innen kein Stahl mehr. Die Wände sind mit Holzfurnier dekoriert, was angenehm beruhigt. Ich schlafe mit drei Männern und einer Frau mit Kind im Abteil. Aber wie komme ich hoch in mein Bett?

Ein Mann zeigt mir die kleine Klappe für einen Fuß. Klettersteig-erprobt schwinge ich mich in einem Schwung nach oben. Dort ist es ziemlich eng. Maximal 60cm breit und 2m lang schlafe ich mit meinem Gepäck, einem Rucksack und dem kleinen Reisekoffer. Die Frau mit Kind hat das Bett unter mir. Sie schläft, wie die meisten Chinesen, auf dem Rücken. Das Kind passt sich ohne Murren an.

Irgendwann wird zentral das Licht ausgeschaltet. Ich habe Augenschutz und Ohrenstöpsel dabei. Die Handys der anderen erleuchten den Raum weiterhin.

Der Wagen ist super nach außen isoliert, ich höre fast nichts. Doch zu meiner Überraschung fangen alle drei Erwachsenen irgendwann das Schnarchen an und zersägen einen ganzen Wald. Ab und zu wird der Sägemotor mit einem lauten Seufzer abgewürgt, doch bald geht es im Canon weiter. Die deutschen Wachsstöpsel helfen nicht.

Die Temperatur im maximal 1.5m breiten und 2m langen Abteil steigt langsam an. Kurz vor dem Schwitzen schaltet sich eine Klimaanlage ein. Unter dem Dach bläst mir nun sibirische Kälte entgegen. An Schlafen ist nicht mehr zu denken, auch wenn ich meinen Kopf zur Wand drehe. Die Klimaanlage läuft bis in den Morgen.

Was sich im Gegensatz zu früher drastisch verbessert hat, ist die vorbildliche Sauberkeit auf der Toiletten und Waschbecken im Zug. Hier sind einige Mainzelmännchen am Werk.

Als die Zentrale wieder das Licht einschaltet, kommen Kinder gesprungen. Sie reißen die Tür auf, singen und tanzen. Für sie ist die Fahrt ein Erlebnis. Aus ihren Armbanduhren ertönen chinesische Lieder zum Mitsingen.

Hundsmüde komme ich in Beijing an.

Im Nachhinein hätte ich lieber den Schnellzug um 7 Uhr morgens genommen, wäre ausgeschlafen bereits um 11.36 Uhr in Beijing-Süd angekommen und schon am frühen Nachmittag auf der Messe. Im Zug hätte ich genug Platz gehabt, um am Laptop arbeiten zu können. Steckdosen für Strom hätte es auch gegeben. Allerdings sind diese frühen flotten Züge schnell ausgebucht.“

Karlheinz Zuerl gehört zu den profiliertesten Beratern und Interim Managern für Geschäftsführung, Produktion, Einkauf und Marktbearbeitung in Asien. Er lebt seit über 14 Jahren in China, kennt daher die Gepflogenheiten im Land wie kaum ein anderer deutscher Manager.

Wer weitere seiner interkulturellen Geschichten aus dem Reich der Mitte lesen oder veröffentlichen möchte, oder über einen möglichen Auftrag im Interim Management oder Beratung in Asien mit ihm sprechen möchte, meldet sich einfach bei ihm.

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