Matthias Claudius sagte einst: „Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben.“ Und das Abenteuer beginnt oft schneller, als man denkt.
In Shanghai bin ich mal wieder in der Metro unterwegs, von meinem Büro zwei Stunden bis zum Flughafen Pudong. Ich vertreibe mir die Zeit mit Duolingo, um mein Chinesisch aufzufrischen. Am Flughafen angekommen, denke ich, meine GreenCard könnte mir die Sicherheitskontrolle erleichtern. Doch der Beamte hat andere Pläne – er mustert sie so lange, dass ich mich frage, ob ich nicht lieber den guten alten Reisepass hätte nehmen sollen.
Meine Agenten, Reborn und Belinda, lassen sich 30 Minuten Zeit, um endlich in der Lobby meines Hotels in Shenzhen aufzutauchen. Keine Netzabdeckung, keine Erreichbarkeit, nichts. Während ich auf sie warte, gönne ich mir eine Avocado und Mango – beide sorgfältig aus Thailand importiert.
Gestern hatte ich ein Mittagessen mit dem HR-Präsidenten und ein bedeutungsvolles Meeting mit dem Dekan einer Universität. Dieser hat für 500 Millionen RMB Maschinen angeschafft, die nun in der Ecke verstauben, da es an Studenten fehlt. Statt eines Ergebnisses ernte ich vorerst nur neugierige Blicke – man will mich erst kennenlernen, bevor es ans Eingemachte geht. KI-Ausbildung für die Lehrer? Klingt gut, aber noch ist alles in der Schwebe.
Nach einem Flug durch die Nacht lande ich in Deutschland, mit dem festen Plan, mich ein wenig zu erholen. Aber wie das Leben so spielt – es kommt anders.
Zeitraubende Gesundheitsuntersuchungen durchkreuzen meine Pläne. Das Ergebnis: Bis auf eine vergrößerte Prostata bin ich so fit wie ein Turnschuh.
Das Mietauto, das ich mir nehme, erweist sich als kostspielig, denn die Blitzgeräte lauern an den hinterhältigsten Stellen. Schließlich gebe ich den Wagen in Bamberg zurück – das war’s mit der Straßenromantik.
Meine Fahrten mit dem 49-Euro-Deutschland-Ticket sind preiswert, aber von Erholung keine Spur. Langsame Züge, unzählige Umstiege, Verspätungen und Zugausfälle – willkommen in der deutschen Realität. Doch die Deutschen nehmen es erstaunlich gelassen. Keine Beschwerden, keine Empörung. Nur ein Mitreisender bittet mich, das nervige Piepen meines Handys auszuschalten.
In Augsburg erhalte ich von Andreas und Max eine zweitägige Fortbildung in Künstlicher Intelligenz. In Mannheim genieße ich einen Kaffee mit Jochen, in Burghausen bei Wolfgang, in Wiesbaden mit Andreas im Biergarten, in Frankfurt Spargel mit Jürgen und in Würzburg ein köstliches Frühstück mit Peter.
Das tägliche Joggen durch die saftig grünen Hügel Deutschlands lasse ich mir nicht nehmen. Hasen und Rehe flüchten vor mir, während Mähdrescher das Getreide ernten und der Duft von frischem Heu in der Luft liegt. Diese Naturerlebnisse sind in Asiens Großstädten unvorstellbar.
Das Traktorentreffen in der Nachbargemeinde meiner Zentrale bietet nicht nur eine Parade historischer Fahrzeuge, sondern auch gute Gesellschaft. Musik, Tombola wo keiner verliert, dunkles Franken-Bier, Thüringer Bratwürste und hausgemachter Kuchen – das Dorfleben zeigt sich von seiner besten Seite.
Doch bevor ich mich ins Festzelt des Beikheimer Heimatfestes stürze, plane ich bereits meinen frühen Trip zum Münchner Flughafen.
Die Nacht davor schlafe ich kaum, bin aufgeregt, ob alles funktioniert wie geplant. Die Züge haben fast immer Verspätung, also steige ich in den ersten Regionalzug des Tages.
Ohne Frühstück, nur ein Becher Buttermilch aus dem Kühlschrank, den ich im Eiltempo ins Auto schleppe. Doch noch bevor ich es schaffe, rutscht der Becher aus meiner Hand und ergießt seinen Inhalt über den Boden, meine Schuhe und die Hose. Trotzdem erreiche ich den Zug – natürlich verspätet.
Mit Herzklopfen steige ich in Nürnberg um, und entgegen allen Befürchtungen erreiche ich rechtzeitig meinen Flug. Im Thai-Flieger strecke ich mich aus und schlafe tief und fest. Am nächsten Morgen steige ich in Bangkok um und lande zwei Stunden später pünktlich in meinem Büro in Chiang Mai, im Norden Thailands.
Die Regenzeit hat begonnen, die Luft ist klar und frisch, der Himmel ein tiefes Blau. Das große Schwimmbad und die nahen Berge drumherum gehören fast mir allein. Mein Interim-Management, Beratungs- und Trainingsgeschäft läuft jetzt vollständig online, mit einer Internetgeschwindigkeit, von der man in Deutschland und China nur träumen kann. Hier in Chiang Mai fühle ich mich angekommen, bereit für das nächste Abenteuer. Ich bin begeistert.
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